Andreas Ullmann, Produktmanager bei Denuvo, hat die Anti-Piraterie-Technologie des Unternehmens öffentlich verteidigt, als Reaktion auf anhaltende Kritik von Spielern.
Denuvo-Manager reagiert auf Community-Gegenwind wegen Anti-Piraterie-Maßnahmen
Angesprochene Leistungsprobleme und Missverständnisse
In einem offenen Interview räumte Denuvos Andreas Ullmann den lautstarken Widerstand von Spielern ein, charakterisierte einen Großteil davon jedoch als fehlinformiert. Er merkte an, dass Behauptungen über Leistungseinbußen oft auf anekdotischen Beweisen beruhen statt auf verifizierten Daten, und wies darauf hin, dass geknackte Spielversionen tatsächlich zusätzliche Code-Ausführungsebenen enthalten.
Obwohl es intensiv von großen Publishern wie Square Enix für Titel wie Final Fantasy 16 genutzt wird, sieht sich Denuvos DRM weiterhin Vorwürfen ausgesetzt, die Spielleistung zu beeinträchtigen. Ullmann konterte diese Behauptungen, indem er erklärte, wie geknackte Spiele Denuvos Schutzcode weiterhin ausführen: "Die modifizierten Versionen beseitigen unsere Schutzmaßnahmen nicht – sie fügen zusätzliche Ausführungsebenen hinzu, was es technisch unmöglich macht, dass sie schneller laufen als die Originalversionen."
Auf Nachfragen zu möglichen Leistungsauswirkungen räumte Ullmann vereinzelte Fälle wie Tekken 7 ein, die berechtigte Probleme zeigten, obwohl Denuvos offzielle FAQ besagt: "Unsere Anti-Tamper-Technologie beeinträchtigt die Leistung legitimer Spielversionen nicht merklich oder verursacht Abstürze."
Herausforderungen der Community-Arbeit und Discord-Kontroverse
Ullmann, der sich selbst als leidenschaftlicher Spieler beschreibt, räumte ein, dass DRM keine unmittelbaren Vorteile für Verbraucher bietet, betonte aber seine kommerzielle Bedeutung – unter Verweis auf Untersuchungen, die einen 20%igen Umsatzschutz durch Piraterie-Abschreckung zeigen. Er führte einen Großteil der negativen Wahrnehmung Denuvos auf Fehlinformationen zurück, die von Piraterie-Communitys verbreitet werden.
Das Discord-Experiment des Unternehmens im Oktober 2024 zielte darauf ab, einen direkten Dialog zu fördern, brach jedoch innerhalb von 48 Stunden zusammen, als Teilnehmer die Kanäle mit Memes und Kritik überschwemmten. Überforderte Moderatoren stellten den Server in einen Nur-Lese-Modus, obwohl Ullmann künftigen Austausch über Plattformen wie Reddit und Steam-Foren weiter anstrebt.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt Ullmann optimistisch, den Branchendialog zu verbessern: "Wir starten diese Initiative, um echte Gespräche über das zu führen, was uns allen am Herzen liegt – großartige Spielerlebnisse." Ob diese Transparenzbemühungen die Wahrnehmung ändern werden, bleibt ungewiss, da Denuvo weiterhin die Bedürfnisse von Entwicklern mit den Anliegen der Spieler in Einklang bringt.
