GeoGuessr hat sich nach Kritik von Spielern und Karten-Erstellern an seiner Teilnahme am für diesen Sommer geplanten, in Saudi-Arabien ausgetragenen Event vom Esports World Cup zurückgezogen.
Das beliebte Geographiespiel, das 85 Millionen Nutzer vorweisen kann, versetzt Spieler in zufällige globale Orte, um deren Aufenthaltsort zu erraten. Es bietet umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten, die es Spielern erlauben, Gegner, Kartentypen (städtisch/ländlich), spezifische Regionen und Bewegungsbeschränkungen (einschließlich des kompetitiven NMPZ-Modus) auszuwählen. Das Spiel ist mit community-erstellten Karten aufgeblüht und hat sich zu einem festen Bestandteil des E-Sports etabliert.
Am 22. Mai startete der prominente Karten-Ersteller Zemmip – der viele der beliebtesten Karten-Designer von GeoGuessr vertritt – einen "Blackout"-Protest, indem er seine Karten unzugänglich machte. Die Aktion zielte auf das von GeoGuessr geplante Wildcard-Turnier zur Weltmeisterschaft bei der Veranstaltung in Riad ab.
"Saudi-Arabien unterdrückt systematisch Frauen, LGBTQ-Personen, religiöse Minderheiten, politische Dissidenten und Wanderarbeiter unter dem Kafala-System", erklärte Zemmip im GeoGuessr-Subreddit. "Diese Gruppen sehen sich Diskriminierung, Inhaftierung, Folter und Hinrichtungen ausgesetzt. Durch die Teilnahme ermöglicht GeoGuessr Saudi-Arabiens Agenda des Sportswashings, um von diesen Missbräuchen abzulenken."
An dem Protest beteiligten sich Dutzende von Erstellern, die für die meisten kompetitiven Weltkarten verantwortlich sind und schwor, den Blackout aufrechtzuerhalten, bis GeoGuessr seine Saudi-Arabien-Events absagt und sich verpflichtet, das Land zu meiden, solange dessen Menschenrechtsverletzungen andauern.
Nach weit verbreiteter Verwirrung in der Community über nicht verfügbare Karten gab GeoGuessr-CEO Daniel Antell am 22. Mai den Rückzug bekannt:
"Wir werden nicht am EWC teilnehmen", erklärte Antell. "Unsere ursprüngliche Entscheidung zielte darauf ab, Spieler aus dem Nahen Osten einzubinden und unsere Mission der globalen Erkundung voranzutreiben. Allerdings hat unsere Community klar zum Ausdruck gebracht, dass dies den Werten von GeoGuessr widerspricht. Wenn ihr uns sagt, dass wir falsch liegen, hören wir zu. Wir werden bald alternative Pläne für die Wildcard-Vergabe mitteilen."
Die Top-Antwort im Subreddit lobte die Entscheidung mit "Das ist jetzt ein 5K" – eine Anspielung auf die perfekte Punktzahl beim Ortsraten im Spiel. Ein weiterer Kommentar stellte fest: "Die Community hat sich geeint, für ihre Position eingestanden und Erfolg gehabt."
IGN hat die Organisatoren des Esports World Cup um einen Kommentar gebeten. Die Veranstaltung im Juli weist immer noch zahlreiche Teilnehmer auf, darunter Dota 2, Valorant, Apex Legends, League of Legends, Call of Duty: Black Ops 6 und Rainbow Six Siege.
GeoGuessr kürzlich auf Steam gestartet und wurde zunächst zum zweit-schlechtest bewerteten Spiel der Plattform, bevor es sich leicht auf den siebt-schlechtesten Platz verbesserte. Spieler kritisierten fehlende Funktionen in der "Free-to-Play"-Version, einschließlich der Unfähigkeit, Solo zum Üben zu spielen. Der Free-Modus soll überwiegend Bots enthalten, und Abonnements der Browserversion übertragen sich nicht auf Steam.
